Weise Worte

Die folgende Rede richtete Häuptling Seattle im Jahre 1855 an den Präsidenten der Vereinigten Staaten.

Ein lesenswertes historisches Dokument mit erschütternder Aktualität, zeitloser Weisheit und tief berührender Wahrheit. Denn Seattles Worte sind wie die Sterne...

Meine Worte sind wie die Sterne

Der Himmel, der seit jeher Tränen des Mitleids auf mein Volk geweint hat, und der uns unwandelbar und ewig erscheint, kann sich ändern. Heute ist er klar. Morgen vielleicht ist er mit Wolken üderdeckt. Meine Worte sind wie die Sterne, die sich nie ändern.

Was immer Seattle sagt, der grosse Häuptling in Washington kann sich darauf verlassen, so sicher, wie er sich auf die Wiederkehr der Jahreszeiten verlassen kann.

Der grosse Häuptling in Washington sendet Nachricht, dass er unser Land zu kaufen wünscht. Er sendet uns auch Worte der Freundschaft und des guten Willens.

Das ist freundlich von ihm, denn wir wissen: er bedarf unserer Freundschaft und des guten Willens.

Das ist freundlich von ihm, denn wir wissen: er bedarf unserer Freundschaft nicht.

Aber wir werden sein Angebot bedenken, denn wir wissen: wenn wir nicht verkaufen, kommt vielleicht der weisse Mann mit Gewehren und nimmt sich unser Land.

Wie kann man den Himmel kaufen oder verkaufen, oder die Wärme der Erde? Diese Vorstellung ist uns fremd. Wenn wir die Frische der Luft und das Glitzern des Wassers nicht besitzen - wie könnt ihr sie von uns kaufen?

Wir werden unsere Entscheidung treffen.

Wir sind ein Teil der Erde

Jeder Teil dieser Erde ist meinem Volke heilig. Jede glitzernde Tannennadel, jeder sandige Strand, jeder Nebel in den dunklen Wäldern, jede Lichtung, jedes summende Insekt ist heilig in den Gedanken und Erfahrungen meines Volkes. Der Saft, der in den Bäumen steigt, trägt die Erinnerung des roten Mannes.

Die Toten der Weissen vergessen das Land ihrer Geburt wenn sie fortgehen, um unter den Sternen zu wandeln. Unsere Toten vergessen diese wunderbare Erde nie - denn sie ist des roten Mannes Mutter.

Wir sind ein Teil der Erde - und sie ist ein Teil von uns. Die duftenden Blumen sind unsere Schwestern, die Rehe, das Pferd, der grosse Adler - sie sind unsere Brüder. Die felsigen Höhen, die saftigen Wiesen, die Körperwärme der Ponys - und des Menschen - sie alle gehören zur gleichen Familie.

Wenn also der grosse Häuptling in Washington uns Nachricht sendet, dass er unser Land zu kaufen wünscht, so verlangt er viel von uns.

Bald werdet ihr das ganze Land überschwemmen

Der grosse Häuptling teilt uns mit, dass er uns einen Platz gibt, wo wir angenehm und für uns leben können. Er wird unser Vater sein und wir seine Kinder. Aber kann er das jemals sein?

Eurer Gott ist nicht unser Gott, Euer Gott liebt euer Volk und hasst meines. Er lässt euer Volk stärker werden Tag für Tag. Bald werdet ihr das ganze Land überschwemmen, wie Flüsse Schluchten hinabstürzen nach einem unerwarteten Regen. Mein Volk ist wie eine ebbende Gezeit, aber ohne Wiederkehr. Wie können wir da Brüder sein?

Wenn wir einen gemeinsamen himmlischen Vater haben, so muss er parteiisch sein, denn er kam zu seinen bleichgesichtigen Kindern. Wir haben ihn nie gesehen. Eure Gesetze wurden geschrieben auf steinerne Tafeln mit dem eisernen Finger eures Gottes, so dass ihr sie nicht vergessen konntet. Der rote Mann konnte sie weder erfassen geschweige denn behalten.

Unsere Religion ist die Überlieferung unserer Ahnen, die Träume unsere alten Männer, die ihnen in den feierlichen Stunden der Nacht vom Grossen Geheimnis, dem Grossen Geist, eingegeben werden, uns sie ist in die Herzen unseres Volkes geschrieben.

Nein, wir sind verschiedene Rassen. Unsere Kinder spielen nicht zusammen, und unsere Alten erzählen andere Geschichten.

Wir erfreuen uns an diesen Wäldern

Euer Gott ist euch gut gesonnen, und wir sind die Waisen.

Wir werden euer Angebot unser Land zu kaufen, bedenken. Dies wird nicht leicht sein, denn dieses Land ist uns heilig. Wir erfreuen uns an diesen Wäldern. Ich weiss nicht - unsere Art ist anders als die eure.

Glänzendes Wasser in Bächen und Flüssen

Glänzendes Wasser, das sich in Bächen und Flüssen bewegt, ist nicht nur Wasser, sondern das Blut unserer Vorfahren.

Wenn wir euch Land verkaufen, so müsst ihr wissen, dass es heilig ist, und dass jede flüchtige Spiegelung im klaren Wasser der Seen von Ereignissen und Überlieferungen aus dem Leben meines Volkes erzählt.

Das Murmeln des Wassers ist die Stimme meiner Vorväter und Vormütter.

Die Flüsse sind unsere Brüder

Die Flüsse sind unsere Brüder. Sie stillen unseren Durst. Die Flüsse tragen unsere Kanus und nähren unsere Kinder.

Wenn wir unser Land verkaufen, so müsst ihr euch daran erinnern und eure Kinder lehren:

Die Flüsse sind unsere Brüder - und eure. Und ihr müsst von nun an den Flüssen eure Güte geben, so wie jedem anderen Bruder auch.

Die roten Menschen zogen sich immer zurück vor dem eindringenden weissen Mann, so wie der Frühnebel in den Bergen vor der Morgensonne weicht. Aber die Asche unserer Väter und Mütter ist heilig, ihre Ruhestätten sind geweihter Boden, und so sind diese Hügel, diese Bäume, dieser Teil der Erde von uns geweiht.

Sein Hunger wird die Erde verschlingen

Wir wissen, dass der weisse Mann unsere Art nicht versteht. Ein Teil der Erde ist ihm gleich jedem anderen, denn er ist ein Fremder, der kommt in der Nacht und nimmt von der Erde, was immer er braucht.

Die Erde ist sein Bruder nicht, sondern Feind, und wenn er sie erobert hat, schreitet er weiter. Er lässt die Gräber seiner Väter zurück - und kümmert sich nicht. Seiner Väter Gräber und seiner Kinder Geburtsrecht sind vergessen.

Er behandelt seine Mutter, die Erde, und seinen Vater, den Himmel, wie Dinge zum Kaufen und Plündern, zum Verkaufen wie Schafe oder glänzende Perlen. Sein Hunger wird die Erde verschlingen und nichts zurücklassen als die Wüste.

Unsere Art ist anders

Ich weiss nicht - unsere Art ist anders als die eure. Der Anblick eurer Städte schmerzt die Augen des roten Mannes. Das Geklapper scheint unsere Ohren nur zu beleidigen.

Vielleicht, weil ich ein Wilder bin - und nicht verstehe.

Es gibt keine Stille in den Städten der Weissen. Keinen Ort, um das Entfalten der Blätter im Frühling zu hören oder das Summen der Insekten. Was gibt es schon im Leben, wenn man nicht den einsamen Schrei des Ziegenmelkervogels hören kann, oder das Gestreite der Frösche am Teich bei Nacht.

Ich bin ein roter Mann und verstehe euch nicht. Der Indianer mag das sanfte Geräusch des Windes, der über eine Teichhälfte streicht - und den Geruch des Windes, gereinigt vom Mittagsregen oder schwer vom Duft der Kiefern.

Die Luft ist kostbar für den roten Mann, denn alle Dinge teilen denselben Atem: das Tier, der Baum, der Mensch - sie alle teilen denselben Atem.

Der weisse Mann scheint die Luft, die er atmet, nicht zu bemerken. Wie ein Mensch, der seit vielen Tagen stirbt, ist er abgestumpft gegen den Gestank.

Aber wenn wir euch unser Land verkaufen, dürft ihr nicht vergessen, dass die Luft uns kostbar ist - dass die Luft ihren Geist teilt mit all dem Leben, das sie erhält.

Der Wind und die Tiere

Der Wind gab unseren Vätern und Müttern den ersten Atem und empfängt ihren letzten. Und er Wind muss auch unseren Kindern den Lebensgeist geben.

Und wenn wir euch unser Land verkaufen, so müsst ihr es als ein Besonderes und Geweihtes schätzen, als einen Ort, wo auch der weisse Mann spürt, dass der Wind süss duftet von den Wiesenblumen.

Das Ansinnen, unser Land zu kaufen, werden wir bedenken.

Und wenn wir uns entschliessen, anzunehmen, so nur unter einer Bedingung:

Der weisse Mann muss die Tiere des Landes behandeln wie seine Brüder.

Ich bin ein Wilder und verstehe es nicht anders. Ich habe tausende verrottende Büffel gesehen, vom weissen Mann zurückgelassen, erschossen aus einem vorüberfahrenden Zug.

Ich bin ein Wilder und kann nicht verstehen, wie das qualmende Eisenpferd wichtiger sein soll als ein Büffel, den wir nur töten, um am Leben zu bleiben.

Was die Erde befällt

Was wäre der Mensch ohne die Tiere? Wären alle Tiere fort, so stürbe der Mensch an grosser Einsamkeit des Geistes.

Was immer den Tieren geschieht, geschieht bald auch den Menschen. Alle Dinge sind miteinander verbunden. Was die Erde befällt, befällt auch die Söhne und Töchter der Erde.

Lehrt Eure Kinder, was wir unseren Kindern lehrten:

Die Erde ist unsere Mutter.

Was die Erde befällt, befällt auch die Söhne und Töchter der Erde. Wenn Menschen auf die Erde spucken, bespeien sie sich selbst.

Denn das wissen wir:

Die Erde gehört nicht den Menschen - der Mensch gehört zur Erde.

Das wissen wir.

Alles ist miteinander verbunden, wie das Blut, das eine Familie vereint.

Alles ist verbunden.

Was die Erde befällt, befällt auch die Söhne und Töchter der Erde. Der Mensch schuf nicht das Gewebe des Lebens, er ist darin nur eine Faser.

Was immer ihr dem Gewebe antut, das tut ihr euch selbst an.

Nein, Tag und Nacht können nicht zusammen leben.

Seele im Wind

Unsere Verstorbenen leben fort in den süssen Flüssen der Erde, kehren wieder mit des Frühlings leisem Schritt, und es ist ihre Seele im Wind, der die Oberfläche der Teiche kräuselt.

Aber mein Volk fragt

Das Ansinnen des weissen Mannes, unser Land zu kaufen, werden wir bedenken. Aber mein Volk fragt: was denn will der weisse Mann kaufen?

Wie kann man den Himmel oder die Wärme der Erde kaufen, oder die Schnelligkeit der Antilope? Wie können wir euch diese Dinge verkaufen, und wie könnt ihr sie kaufen?

Könnt ihr denn mit der Erde tun, was ihr wollt, nur weil der rote Mann ein Stück Papier unterzeichnet und es dem weissen Manne gibt?

Wenn wir nicht die Frische der Luft und das Glitzern des Wassers besitzen - wie könnt ihr sie von uns kaufen?

Könnt ihr Büffel zurückkaufen, wenn der letzte getotet ist?

Wir werden euer Angebot bedenken. Wir wissen: wenn wir nicht verkaufen, kommt wahrscheinlich der weisse Mann mit Waffen und nimmt sich unser Land.

Aber wir sind "Wilde". Der weisse Mann, vorübergehend im Besitze der Macht, glaubt, er sei schon der Grosse Geist, dem die Erde gehört.

Wie kann ein Mensch seine Mutter besitzen?

Wir werden euer Angebot überdenken. Tag und Nacht können nicht zusammen leben. Wir werden euer Angebot bedenken, in das Reservat zu gehen. Wir werden abseits und in Frieden leben.

Es ist unwichtig, wo wir den Rest unserer Tage verbringen. Unsere Kinder sahen ihre Väter gedemütigt und besiegt. Unsere Kinder wurden beschämt. Nach Niederlagen verbringen sie ihre Tage müssig, vergiften ihre Körper mit süsser Speise und starkem Trunk.

Es ist unwichtig, wo wir den Rest unserer Tage verbringen. Es sind nicht mehr viele. Noch wenige Stunden, ein paar Winter, und kein Kind der grossen Stämme, die einst in diesem Lande lebten oder jetzt in kleinen Gruppen durch die Wälder streifen, wird mehr übrig sein, um an den Gräbern eines Volkes zu trauern, das einst so stark und voller Hoffnung war wie das eure.

Was soll ich trauern

Aber was soll ich trauern über den Untergang meines Volkes? Völker bestehen aus Menschen, nichts anderem. Menschen kommen und gehen, wie die Wellen im Meer.

Die Zeit eures Verfalls mag fern sein...aber sie wird kommen. Denn auch der weisse Mann, dessen Gott mit ihm wandelt und redet wie Freund zu Freund, kann dem gemeinsamen Schicksal nicht entgehen. Vielleicht sind wir am Ende doch alle Brüder. Wir werden sehen.

Eines wissen wir, dass der weisse Mann vielleicht eines Tages erst entdeckt: Schöpfer allen Lebens ist die alles umfassende, geheimnisvolle Macht.

Ihr denkt vielleicht, dass ihr sie besitzt, so wie ihr unser Land zu besitzen trachtet. Aber das könnt ihr nicht. Alles Leben ist Verkörperung dieser geheimnisvollen Kraft und die Erde zu verletzen heisst, diese Kraft zu verachten.

Auch die Weissen werden vergehen

Auch die Weissen werden vergehen, eher vielleicht als alle anderen Stämme. Fahret fort, euer Bett zu verseuchen, und eines Nachts werdet ihr im eigenen Abfall ersticken.

Aber in eurem Untergang werdet ihr hell strahlen, angefeuert von der Stärke des Gottes, der euch in dieses Land brachte und euch bestimmte, über dieses Land und den roten Menschen zu herrschen. Diese Bestimmung ist ein Rätsel.

Wenn die Büffel alle geschlachtet sind, die wilden Pferde gezähmt, die heimlichen Winkel des Waldes schwer vom Geruch vieler Menschen, und der Anblick reifer Hügel geschändet von redenden Drähten:

Wo ist das Dickicht? Fort!

Wo ist der Adler? Fort!

Und was bedeutet es, Abschied zu nehmen vom schnellen Pony und der Jagd: das Ende des Lebens - und den Beginn des Überlebens.

Vielleicht könnten wir es verstehen

Euer Gott gebot euch Herrschaft über die Tiere, die Wälder und den roten Menschen aus einem besonderen Grund. Doch, dieser Grund ist uns ein Rätsel.

Vielleicht könnten wir es verstehen, wenn wir wüssten, wovon der weisse Mann träumt - welche Hoffnungen er seinen Kindern an langen Windterabenden schildert, und welche Visionen er in ihre Vorstellungen brennt, so dass sie sich nach einem Morgen sehnen.

Aber wir sind Wilde. Die Träume des weissen Mannes sind uns verborgen. Und weil sie uns verborgen sind, werden wir unsere eigenen Wege gehen.

Denn vor Allem schätzen wir das Recht eines jeden Menschen, so zu leben, wie er selber es wünscht, gleich, wie verschieden von seinen Brüdern er ist.

Da ist nicht viel, was uns verbindet.

Wir werden euer Angebot bedenken. Wenn wir zustimmen, so nur, um das Reservat zu sichern, das ihr uns versprochen habt. Dort vielleicht können wir unsere kurzen Tage auf unsere Weise verbringen.

Wenn der letzte Indianer verschwunden ist

Wenn der letzte Indianer verschwunden ist, wenn die Erinnerung an mein Volk nur noch eine Legende beim weissen Mann sein wird, werden diese Ufer voll sein von den unsichtbaren Verstorbenen meines Volkes.

Wenn die Kinder eurer Kinder sich allein glauben auf dem Feld, im Geschäft, auf dem Highway, oder in der Stille der weglosen Wälder - werden sie nicht allein sein.

Nachts, wenn die Strassen eurer Städte und Dörfer still sind und ihr sie verlassen glaubt, werden sich in ihnen die zurückgekehrten Scharen derer drängen, die einst dieses schöne Land bewohnten und liebten.

Der weisse Mann wird nie allein sein.

Der weisse Mann soll mein Volk mit Gerechtigkeit und Ehrlichkeit behandeln, denn die Toten sind nicht ohne Macht...

Sagte ich - die Toten?

Es gibt keinen Tod - nur einen Wechsel der Welten.

Selbst der weisse Mann kann dem gemeinsamen Schicksal nicht entgehen. Vielleicht sind wir am Ende doch Brüder - wir werden sehen ...

(Der Stamm von Häuptling Seattle, die Duwamish, ist ausgestorben...)

Weihnachten

~~~ Stille Nacht
von Liane Ludwig

Das große Gemetzel ist zu Ende.
Das Kreischen und das Grölen hat
aufgehört, das Röcheln der
Abgeschlachteten ist verstummt.
Das waren die Besten des Jahres!

Speziell gezüchtet um ein Alter zu
erreichen, an dem ihre Leiber etwas
fest, aber noch sehr zart sind.
Alle noch Kinder, viele erst
Säuglinge.
Die Großen wehrten sich
verzweifelt, haben geschrieen und
in blinder Panik versucht zu
flüchten.
Schnell stellte man siemit Elektroschocks undSchlagstöcken ruhig ... bis sie vor
Schmerz und Erschöpfung nur mehr
leise wimmern konnten.

Anderefügten sich, still, mit vor
Entsetzen rollenden Augäpfeln und
der Ohnmacht nahe.
Wieder andere waren bereits zu starr und schon jenseits der Angst, als dass sie
noch etwas realisiert hätten.

Bis das Blut aus ihrer durchschnittenen
Kehle spritzte.

Bis die Exkremente flossen und bis irgendwann die letzte Todeszuckung das Leben aus der Halle riss.

Endlich.

Jetzt sind alle abgestochen und ausgeblutet.

Die Räume und die Geräte glänzen
vor Sauberkeit.
Bloß noch dieser widerwärtige Gestank im Hirn.

Urin, Kot, Schleim, Blut ...

Alles fließt.

Das ungelebte Leben.

Die niemals empfundene Freude.

Die nie erfahrene Geborgenheit.

Jetzt liegen die Kadaver bereit -
säuberlich zerstückelt und
zerhackt, schön verpackt, manche
mit kecken Maschen dekoriert.

Kilometerlange Kühlregale - auf
mehreren Ebenen bieten sie die
Leichen dar, in abertausenden
Geschäften.
Millionen davon.

Leise Musik begleitet die Szenen,
glückliche Leute lächeln sich an,
trotzen dem Stress.

Alles glitzert und leuchtet.

Es ist eine zauberhafte Zeit in einer
zauberhaften Welt!

Der Großteil der Toten liegt schon auf den Tischen oder schmort noch in den Öfen.

Der Blutgeruch ist verblasst, die Farbe
und Konsistenz des Fleisches nur
mehr lästige Erinnerung, der
Geschmack des Todes wurde
meisterhaft verformt - den Könnern
und Gewürzen sei Dank.

Nichts steht uns jetzt noch im Weg.

Das Fest der Liebe kann beginnen!
Die Familie vereint sich um den Tisch auf dem das warme Kerzenlicht leuchtet.

Die sorgfältig zubereiteten Stücke der
Verstorbenen werden nun manierlich
gemeinsam, mit Genuss und
Feingefühl verzehrt.

Alle sind vodieser gegenseitigen Zuneigung
ergriffen.

Die Augen der Kleinestrahlen ungetrübt, die der Eltern und Großeltern sind von Tränen der Rührung und der Freude erfüllt.

Die Speicheldrüsen gehen über und nicht
lange Weile vergeht, bevor die
Bäuche zum Platzen voll sind mit
dem zarten, jungen, toten Fleisch,


... Reine Liebe und Glückseligkeit
durchströmt alles.

Es wird gesungen und der Schöpfer gepriesen, der Gott der das Mitgefühl und die
Anteilnahme in die Welt gebracht
hat.

Jeder fühlt sich als ein kleiner Teil dieses
unaussprechlichen Wunders, ein
kleiner Teil voller Hoffnung,
Vertrauen und Demut ...

Die Welt herum ist friedlich und vollkommen.
Ich seh's mir an.

Die Luft ist aus Stahl ... lässt sich nicht
atmen. Ich bin ganz still.

Wie die Nacht.

 

http://www.nachrichten-aus-der-zukunft.net/

 

Wieder ein genialer Text von Marsili Cronberg

Scheinheilige Weihnachten

 

Einsam wachen unsere gemarterten Mitgeschöpfe rund um die Welt, während wir Christen bei Kerzenlicht feierliche Weihnachtslieder singen…

Während dessen unsere Sprösslinge das traditionelle Krippenspiel mit Ochs und Esel spielen…., während wir uns den Bauch mit Leichenteilen von Ochs und Esel füllen, mit Spanferkel, Huhn und Gans.

Stille Nacht, scheinheilige Nacht …..
Alles schläft, einsam wacht
nur das Schlachtvieh im Schlachthof
nur das Ferkel in der Tierfabrik
nur das Huhn hinter Gitter
nur die enthornte Kuh an der Kette
nur das Mastkalb im finsteren Verlies
nur die Gans mit kranker Stopfleber
nur das Fohlen auf seiner Todesfahrt
nur das Pelztier im Käfig
nur das Versuchstier im Labor
nur die vom Menschen geschundene Kreatur …………………….

Frohe Weihnachten

Wir Wohlstandsmenschen sind zur „besinnlichen“ Weihnachtszeit mehr denn je von unserer Genusssucht besessen und in unserem Konsumrausch gefangen. Abermillionen Tiere der verschiedensten Art werden im Akkord für unsere Gaumenfreuden umgebracht und am Fliessband festlich verpackt, um im Supermarkt tonnenweise als Weihnachtsdelikatessen angeboten zu werden. Wissen wir die Geburt des Christkindes im Stall zu Bethlehem - bei den Tieren - nicht sinnvoller zu feiern? Fragt überhaupt noch jemand nach dem Sinn, oder zählen nur noch Kommerz und Lifestyle? Bei Umfragen hat sich gezeigt, dass Jugendliche das Weihnachtsfest nur noch mit Geschenken und gutem Essen assoziieren! Würde das Göttliche, wenn es heute noch einmal in diese erbarmungslose Welt käme, sich nicht abermals bei den Tieren niederlassen?



An Weihnachten werden nicht nur Berge von Tierleichen verschlungen – ein Bombengeschäft für die Fleischindustrie – sondern auf vielen Wunschzetteln stehen auch lebendige Kuschel- und Schmusetiere, die in der Zoohandlung oder beim Züchter erhältlich sind. Diese beseelten, sensiblen Wesen können nach Belieben als Kumpel, Tröster, Therapeut oder Helfer eingesetzt oder auch ausgesetzt werden. Wie das Tier sich in der Rolle fühlt, in die es vom Besitzer gezwungen wird, interessiert kaum. Hauptsache, der Mensch profitiert vom Tier. Ein gigantischer Industriezweig sorgt dafür, dass mit Hund, Katz & Co. Gewinne in Milliardenhöhe erwirtschaftet werden.

Frohe Weihnachten

Und was ist mit den zahllosen Geschöpfen, die als „Nutztiere“ gebrandmarkt in Tierfabriken elendiglich dahin vegetieren bis zu ihrem gewaltsamen Tod? Wer denkt zur Weihnachtszeit - oder überhaupt zu irgendeiner Zeit - an diese Gepeinigten und Entwürdigten, die täglich auf den Tellern einer rapide wachsenden Weltbevölkerung landen? Wer hat eine Ahnung vom langen Leidensweg eines Hamburgers oder Schnitzels, einer Gänseleber oder eines Weihnachtsbratens? Weder im Elternhaus noch in der Schule wird das Leiden der Tiere für die Gaumenfreuden der Menschen je thematisiert. Aus diesem Grund haben wir die Stiftung für Ethik im Unterricht ins Leben gerufen, um Kinder und Jugendliche – die Erwachsenen von morgen – für ihre Mitgeschöpfe zu sensibilisieren.

Tiere schützen und Tiere essen, wie geht das zusammen?

Weil selbst „tierliebende“ Menschen Tiere essen, hat sich eine ganz perfide Doppelmoral im menschlichen Bewusstsein eingenistet: Man kann doch Tiere lieben und schützen und sie trotzdem töten und essen. Nicht nur die scheinheiligen Lustmörder - wie etwa die Jäger und ihre Kommilitonen - frönen dieser Doppelmoral, sondern das ganze Volk samt seinen Politikern und Geistlichen. Selbst viele „Tierschützer“ verzehren ihre Schützlinge und denken sich nichts dabei! Und damit schon kleine Kinder sich mit dieser Doppelmoral arrangieren, dafür sorgt die Nahrungsmittelindustrie, indem sie bereits der Bébénahrung Tierleichenteile beimischt. So sichert sie sich schon früh ihre zukünftige Kundschaft, denn sie weiss sehr wohl, dass Fleischgenuss süchtig macht. Fleisch ist entgegen allen Behauptungen kein unentbehrliches Nahrungsmittel, kein „Stück Lebenskraft“ wie uns die gewerbsmässigen Ausbeuter der Tiere weismachen wollen, sondern ein Genussmittel das krank macht, wenn es im Übermass konsumiert wird, wie dies heutzutage der Fall ist.

Ist Tierschutz letztlich für die Katz?

Noch nie gab es so viele Tierschutzorganisationen wie heute, die mittels Infoständen, Zeitungsannoncen, Radiosendungen, Internet, Protestmärschen, Mahnwachen, Gedrucktem und Gesprochenem auf das Verbrechen am Tier aufmerksam machen. Doch trotz all dieser Aktivitäten und der Abermillionen Spendengelder ist es bis heute nicht gelungen, auch nur ein einziges der „Schandmale“ wie Tierversuche, Tierfabriken, Schlachthöfe oder Tiertransporte aus der Welt zu schaffen. Im Gegenteil: Das Tierleiden wächst und wächst ebenso rapide wie die Weltbevölkerung.

Wie innen, so aussen

Bevor sich in der Welt etwas verändern kann, muss sich zuerst im menschlichen Bewusstsein etwas verändern. Wenn nur wenige Individuen in ihren Herzen Mitgefühl und Barmherzigkeit kultivieren und auf Gewalt und Qualfleisch verzichten, so genügt diese vereinzelte Geisteshaltung nicht, um Tierfabriken niederzureissen. Erst wenn der Geist vieler Gleichgesinnten sich zu einer grossen, bewegenden Kraft zusammenballt, werden Schlachthöfe, Schlachtfelder und andere Mördergruben aus der Welt gefegt. Die Aussenwelt ist immer ein Spiegelbild unserer Innenwelt. Statt zu verzweifeln, können wir mit Geduld und Ausdauer am Aufbau dieser transformierenden Kraft arbeiten! Wir können unseren Kindern und Enkelkindern Gewaltlosigkeit und Erbarmen vorleben und eine gesunde Ernährung ohneTierleichen. Mit der Zeit wird das menschliche Bewusstsein sich so sehr verfeinern, dass es gar keine tierische Nahrung mehr begehrt. Dann werden viele Seuchen, Plagen und Leiden, die wir Heutigen aus Profitgier, Unwissenheit und Lieblosigkeit über die Erde und ihre Bewohner gebracht haben, heilen, und es wird endlich Weihnachten werden für Mensch und Tier!

Erica Kalika Blöchlinger, Stiftungsgründerin
DAS TIER + WIR – Stiftung für Ethik im Unterricht

 

http://tierschutznews.ch/gast-autoren/1073-scheinheilige-weihnachten.html

Frohe Weihnachten ?

Die Weihnachtsgans für den festlichen Tisch,
das Huhn, die Ente, das Kälbchen, der Fisch,

der Truthahn, das Lamm und das arme Schwein
erleben für\\\'s Fest nur Folter und Pein.

Habt ihr Menschen darüber je nachgedacht,
was die Tiere Entsetzliches mitgemacht,

bevor sie auf euren Tellern landen,
dass sie sich in Todesqualen wanden?

Für\\\'s FEST DER LIEBE - in engen Kisten
müssen Millionen ihr „Leben\\\" fristen.

Für\\\'s FEST DER FREUDE - gequält und geschunden,
für\\\'s FEST DES FRIEDENS - wer zählt ihre Wunden?

Doch das wollt ihr nicht hören, geschweige denn sehen,
wollt lieber verdrängen und nichts verstehen.

Wie könnt ihr Anspruch auf Frieden erheben,
wenn ihr so umgeht mit anderen Leben?

Während ihr nun auf das Weihnachtsfest harrt,
werden die Tiere zum Schlachten gekarrt.

Mit blutigen Striemen ihr Leib übersät,
vergebens ihr Blick jetzt zum Himmel fleht.

Wie ist das nur in Einklang zu bringen -
töten - und fröhliche Lieder singen?

Oh, du selige Weihnachtszeit ........
Für Menschen der Friede - für Tiere das Leid!

Ihr wünscht euch selber Gesundheit und Glück,
doch bei Tieren schreckt ihr vor nichts zurück.

Hauptsache ist - der Braten wird schmecken,
egal wie auch immer die Tiere verrecken.

Bald werden in Kirchen Choräle dröhnen,
doch das Schrei\\\'n der Geschöpfe kann es nicht übertönen!

„FREUT EUCH\\\" - die Heilige Nacht ist schon nah,
für die Tiere das Schlachtmesser, „HALLELUJA\\\"!
Vergessene Vierbeiner

Wenn es kurz vor Mitternacht wird am Heiligen Abend, beginnt etwas Wunderbares hinter der Regenbogenbrücke.
Wenn Du ganz aufmerksam hinhörst, kannst Du sie hören, bei den Vorbereitungen für ein rauschendes Fest....

Unsere Lieblinge purzeln kichernd im hohen Gras herum, rennen Schmetterlingen hinterher, kugeln munter umher, bis sie völlig erschöpft vor Freude ins saftig grüne Gras plumsen.
Das Wasser des gluckernden Baches unterhalb der Regebogenbrücke läßt ihre Herzen lauter schlagen und sie freuen sich gemeinsam auf das jährliche Fest.
Das Fest der Liebe.

Inmitten des glücklichen Chores unserer Brückenkinder sind die kleinsten Engel dabei, unseren Lieblingen den wunderbaren Weihnachtsbaum zu zeigen.

Auch Hof Butenland's Ochse Willem ist mit großer Freude beim Fest dabei, denn auf der Regenbogenbrücke sah er seine Mutter wieder, welche ihn glücklich begrüßte.
Ja, und selbst Nr. 437 aus dem Labor, welche nun Kati heißt und auf der Erde sehr litt, genießt das Fest mit ihren Ratten-Freunden.

Strahlende Sterne sinken elegant vom Himmel und landen weich und schimmernd im Land hinter der Regenbogenbrücke.
Der Himmel füllt sich mit vielen kleinen Engeln, welche brutal von der Erde verscheucht wurden.
Unter ihnen ist auch Pepper, eine ukrainische Straßenhündin, mit ihren 7 Welpen. All die Wunden, die man ihr zufügte sind verschwunden und die einst ängstlich wirkende, junge Mutter blüht auf und wirft sich mit ihren Welpen freudig ins frische Gras.
Überall rundherum finden sich Großmütter, Eltern und Kinder, sowie all ihre Lieben, die sich ein Leben lang so sehr vermissten.
Der Gesang ihrer Weihnachts- u. Liebeslieder erfüllt die Luft und unsere Lieblinge fühlen sich so wohl und geborgen, wie schon lange nicht mehr.

Wundervoll schlägt die kleine Glocke um Mitternacht und ergreifende Geräusche kommen von weit her.
Jedes unserer Brückenkinder lauscht aufmerksam, genau wissend, dass die Zeit für Geschenke nahe ist.
Der Brückenwächter bringt für jeden Einzelnen von ihnen ein Päckchen. Jedes der Geschenke ist liebevoll verpackt und mit goldenen Bändchen versehen.
Die Luft ist erfüllt von einer ganz speziellen Aura, die Kerzen leuchten ganz besonders hell und gemeinsam warten sie auf das Öffnen der Geschenke.

Wie auf Kommando fliegen die goldenen Bändchen davon und die Geschenke öffnen sich.
Aus jedem Geschenkpäckchen steigt das größte, allergrößte Geschenk für jedes Brückenkind hervor - unendliche, bedingungslose, alles umgreifende Liebe.
Diese unendliche Liebe ist es, die es ausmacht, dass unsere Brückenkinder glücklich sein können.

In dem Land der Regenbogenbrücke ist es egal, wer du bist – ob du nun ein Rassehund bist, oder ob du ein Mischling bist, welcher auf der Straße lebte.... ob du eine Kuh bist, die ihr Leben lang dem Menschen dienen musste, oder ob du ein Hamster bist, der sein Leben lang von einem kleinem Mädchen geliebt wurde.
Hier zählen andere Dinge – hier kannst du DU sein und musst niemandem dienen...


In Gedenken an unsere Liebsten und an alle Tiere, die aus Gründen der Respektlosigkeit, Gier & Macht sterben mussten

— mit Seeq Rudi, Stephanie Wunderlich, Jan Gerdes, AnimalCentral Tierbefreiungshof, Hülya Haarmeyer und Bella Lunox.

 

Nikos Weihnachtsmann

 

Stets hatte Floh, die braune Mischlingshündin, ihrem Herrn, dem Bauern Mehwald, treu gedient.
Sie führte nicht gerade ein luxuriöses Leben, seit sie vor sechs Jahren als Welpe auf den Hof kam, aber sie konnte zufrieden sein. Im Stall fand sich immer ein warmes Plätzchen zum Schlafen im Stroh, zu Fressen gab es auch genug, und ab und zu steckte die Bäuerin ihr einen Leckerbissen zu.
Wenn die Zeit kam, dass Floh läufig wurde, sperrte die Bäuerin sie in den Auslauf zu den Hühnern. Doch diesmal hatte die Bäuerin nicht aufgepasst und Rex, der Hund vom Bauern Lars, hatte die Gelegenheit genutzt, und nun bekam Floh Babys.
Die Wochen waren vergangen und irgendwann ließ sich das Missgeschick nicht mehr verheimlichen.
Anfang November warf Floh fünf Welpen. Die Bäuerin hatte ihr eine Kiste in der warmen Küche hergerichtet und ihr bei der Geburt beigestanden. Am Nachmittag kam der Bauer mit einem Korb, nahm die fünf Welpen, legte sie hinein und verließ die Küche. Floh war außer sich. Warum nahm man ihr die Welpen weg? Was sollte mit ihnen geschehen? Sie schrie und winselte, bellte und sprang an der Bäuerin hoch. Doch diese sah sie nur traurig an, streichelte sie und gab ihr ein paar Leckerbissen. Floh wollte sich aber nicht beruhigen, sie rannte zur Tür und kratzte jaulend daran, bis die Bäuerin sie dann nach einer Stunde hinaus ließ. Floh lief umher und suchte, schaute in jede Ecke und schnupperte überall herum. Sie war so verzweifelt, doch sie konnte ihre Welpen nicht finden.
Irgendwann trieb ihr Instinkt sie zum Misthaufen. Und da lagen die Welpen. TOT!
Der Bauer hatte sie alle getötet und dann dorthin geworfen. Floh sah ihre Welpen und leckte über die kleinen Körper. Auf einmal war es ihr, als hätte einer der Welpen gezuckt. Sie leckte nochmals und schnupperte. Tatsächlich, einer der Welpen schien noch am Leben zu sein. Sie nahm ihn vorsichtig ins Maul und trug ihn in den warmen Stall, in eine Ecke, wo sie sich manchmal versteckte, um einen Knochen, den sie bekommen hatte, in Ruhe aufzufressen. Hier lagen ein paar alte Säcke und ein wenig Stroh, auf das sie jetzt ihren Welpen legte. Viel Leben war nicht mehr in ihm. Er zuckte schwach und ab und zu wimmerte er kaum hörbar. Floh leckte zärtlich über den kleinen kalten Körper, bis er wieder ganz warm war. Dann legte sie sich so zurecht, dass er an einer ihrer Zitzen trinken konnte. Die Wärme und die Nahrung ließen den Welpen wieder zu sich kommen. Bald schon trank er kräftig seine Milch. Floh war glücklich, aller Kummer war vergessen, sie hatte ein Baby.
Zärtlich schaute sie den kleinen Rüden an: "Ich werde dich NIKO nennen, denn bald ist Nikolaus und daran erinnere ich mich gerne". Beschenkte doch die Bäuerin alle Tiere des Hofes am Nikolausmorgen.
Floh liebte den kleinen Niko. So oft sie konnte war sie bei ihm. Hierbei musste sie immer sehr vorsichtig sein, denn niemand durfte erfahren, dass es Niko gab.
Nach 14 Tagen merkte Floh glücklich: Niko öffnete die Augen. Er konnte jetzt sehen und hören.
Wie alle Mütter, so auch Hundemütter, sang sie ihrem Sohn Lieder vor. Sie streichelte ihn mit ihrer Zunge und als Niko die ersten Gehversuche machte, unterstützte sie ihn mit ihrer Schnauze.
Floh war keine erfahrene Hundemutter, sonst hätte sie schon früher bemerkt, dass mit Niko etwas nicht stimmte. Er konnte sich auf den Vorderbeinen hochstemmen, doch die Hinterbeine gehorchten ihm nicht, nur die Schwanzspitze bewegte sich etwas wenn er seine Mutter begrüßte.
Floh ermunterte ihren Sohn es immer wieder zu probieren, wobei sie ihm soweit es ihr möglich war half. Irgendwann begriff sie, Niko würde nie laufen können. Floh war verzweifelt, sie weinte viel. Die Tage vergingen, Niko wurde älter und fragte sie immer öfter: "Wie lange dauert es noch bis ich gehen und laufen kann und wann gehst Du mit mir hinaus?"
Niko verbrachte seine Tage damit, aus seinem Versteck heraus die anderen Tiere zu beobachten. Gespannt lauschte er den Geschichten, die sie sich untereinander erzählten. Wenn Floh zu ihm kam, bestürmte er sie immer mit tausend Fragen: "Mutter, was ist Gras - Mutter, was sind Blätter - Mutter was ist Schnee und Mutter, was ist Weihnachten und was ist ein Weihnachtsmann?"
Floh beantwortete ihm so gut es ging seine Fragen. Einmal brachte sie ihm ein trockenes Blatt mit. Ein anderes mal hatte sie einen Schneeball im Maul. So lernte Niko durch Erzählungen die Außenwelt kennen. Floh wollte nicht wahrhaben wie krank Niko wirklich war. Trotz ihrer Pflege und Zuwendung wurde er immer schwächer. So gerne sie es wollte, sie vermochte ihm nicht zu helfen.
Es war Heilig Abend und die Bäuerin bedachte alle Tiere mit einem Geschenk. Floh schenkte sie eine neue Futterschüssel in der eine große Keule vom Gänsebraten lag. Floh dachte nur an Niko und wollte nicht in der warmen Stube unter dem Tannenbaum liegen. Sie kratzte so lange an der Tür bis sie hinaus durfte.
Sofort lief sie zu Niko in den Stall um ihm die Gänsekeule zu bringen. Aufgeregt erwartete Niko sie, seine Stimme überschlug sich, als er sie fragte: "Mutter, wie sieht ein Tannenbaum aus Mutter ,was sind Kerzen? Mutter, kennst Du ein Weihnachtslied? Sing es mir bitte und erzähl mir eine Weihnachtsgeschichte. "
Als Floh das Lied "Stille Nacht " anschlug, sangen alle Tiere des Stalles mit. Es war ein prächtiger Chor. Es war eine feierliche Stimmung und die Tiere beschlossen, noch einige Geschichten zu erzählen. Es waren lustige Geschichten und alle Tiere lachten laut. Als sich die Stimmung wieder beruhigt hatte, erzählte Floh noch die Weihnachtsgeschichte. Sie änderte die Geschichte nur ein wenig ab. Niko zuliebe erzählte sie, dass ein Hund die Krippe mit dem Christuskind warmgehalten hatte. Niko hörte allen Geschichten aufmerksam zu.
"Mutter " fragte Niko "kommt der Weihnachtsmann auch zu kleinen Hundekindern? Dürfen Hundekinder sich auch etwas zu Weihnachten wünschen? Mutter, ich möchte so gerne laufen können und draußen spielen und Löcher graben. Meinst Du wenn ich ganz doll darum bitte, der Weihnachtsmann erfüllt mir meinen Wunsch?"
Floh war es sehr schwer ums Herz und wie Mütter sind, griff sie zu einer Notlüge:"Ja Niko, auch wenn Hundekinder sich etwas wünschen kommt der Weihnachtsmann."
Im Stall war Ruhe eingekehrt. Alle Tiere schliefen. Eng aneinander gekuschelt schliefen auch Floh und Niko ein. Floh - todunglücklich ihrem Sohn nicht helfen zu können, und Niko in freudiger Erwartung, dass der Weihnachtsmann ihm über Nacht seinen Wunsch erfüllen würde.
Irgendetwas hatte Floh geweckt; die anderen Tiere im Stall waren auch erwacht. Floh schlug die Augen auf.
Im Stall, ganz hoch oben unterm Dach, leuchtete ein kleiner Stern und seine Strahlen fielen auf Niko. Er hatte seine Augen weit geöffnet und sein Gesicht strahlte vor Glück. Floh sprach ihn an, aber er schien sie nicht zu hören. Seine Vorderbeine bewegten sich, als liefe er über Felder, seine Rute schlug.
Er bellte, er winselte: "Mutter, es ist so schön. Der Weihnachtsmann hat mich gestreichelt und ich kann laufen. Ich laufe über die Wiese und jage Schmetterlinge, die Sonne scheint ,die Vögel zwitschern und die Blumen duften so wundervoll, es ist alles noch schöner als Du es mir immer erzählt hast. Ich fühle mich so leicht, so glücklich, so zufrieden. Meine Beine - sieh doch, wie schnell ich laufen kann! "
Floh weinte. Sie sah, wie in Nikos glücklichem Gesicht die Augen aufleuchteten. Sein kleiner Kopf sank aufs Stroh. Der Stern erlosch. Es war still im Stall. Nur ab und an hörte man ein leises Seufzen der anderen Tiere. Floh schloss die Augen. Trotz ihrer Trauer weinte sie nicht mehr. Am Himmel fuhr währenddessen der Weihnachtsmann mit seinem von 6 Rentieren gezogenen- Schlitten davon.
Voran tobte vor Freude und Übermut laut bellend ein kleiner brauner Welpe.
Um den Hals trug er ein rotes Halsband auf dem geschrieben stand:
NIKO - Gehilfe des Weihnachtsmannes

(Autor unbekannt)

 

‎1. Advent... Zum Gedenken an all meine tierlichen Geschwister

Die Gedanken an ...euch schmerzen mich täglich. Ich weiß wo ihr seid. Ich weiß um euer Ausgeliefertsein... ob in Laboratorien, Mastfarmen, Schachthöfen, Zirkussen, Tierkampfplätzen, in Kinderzimmern oder auf den Straßen unserer Nachbarländer.... Ihr werdet milliardenfach missbraucht, gefoltert und getötet.

Obwohl sich die meisten Leute als einen Tierfreund bezeichnen wird eure Qual nicht weniger. Im Gegenteil. Die meisten schauen weg und schweigen (wie damals) ... und machen mit dieser Gleichgültigkeit all das erst in diesem Ausmaß möglich.

Das Wissen, dass eure Qualen von den derzeit Herrschenden legalisiert sind und dass eure Peiniger sogar mit meinen Steuergeldern subventioniert werden ist unerträglich.

Doch mein Schmerz über all das ist banal, im Gegensatz dazu was ihr Tag für Tag - ein "Leben" lang - erleiden müsst.

Seid gewiss, meine Liebe gilt euch! Mein innigster Wunsch ist eure Freiheit zu erreichen. Dafür werde ich mich bis zum letzten Atemzug einsetzen. Jedes Lebewesen hat DAS RECHT AUF LEBEN -jeweils seiner Art entsprechend- in Frieden und Freiheit. Weder Menschen noch Tiere sind Waren. Sie zu handeln ist ein Verbrechen vor Gott.

Das Mindeste, worum ich in eurem Namen die Menschen um mich herum bitten kann ist: Bitte lebt vegan ♥ . Öffnet eure Augen und Herzen, informiert euch und schaut nicht länger weg.
Mehr anzeigen

Für den Text auf's Bild klicken.

Frohe Weihnachten ?

Die Weihnachtsgans für den festlichen Tisch,
das Huhn, die Ente, das Kälbchen, der Fisch,

der Truthahn, das Lamm und das arme Schwein
erleben für\\\'s Fest nur Folter und Pein.

Habt ihr Menschen darüber je nachgedacht,
was die Tiere Entsetzliches mitgemacht,

bevor sie auf euren Tellern landen,
dass sie sich in Todesqualen wanden?

Für\\\'s FEST DER LIEBE - in engen Kisten
müssen Millionen ihr „Leben\\\" fristen.

Für\\\'s FEST DER FREUDE - gequält und geschunden,
für\\\'s FEST DES FRIEDENS - wer zählt ihre Wunden?

Doch das wollt ihr nicht hören, geschweige denn sehen,
wollt lieber verdrängen und nichts verstehen.

Wie könnt ihr Anspruch auf Frieden erheben,
wenn ihr so umgeht mit anderen Leben?

Während ihr nun auf das Weihnachtsfest harrt,
werden die Tiere zum Schlachten gekarrt.

Mit blutigen Striemen ihr Leib übersät,
vergebens ihr Blick jetzt zum Himmel fleht.

Wie ist das nur in Einklang zu bringen -
töten - und fröhliche Lieder singen?

Oh, du selige Weihnachtszeit ........
Für Menschen der Friede - für Tiere das Leid!

Ihr wünscht euch selber Gesundheit und Glück,
doch bei Tieren schreckt ihr vor nichts zurück.

Hauptsache ist - der Braten wird schmecken,
egal wie auch immer die Tiere verrecken.

Bald werden in Kirchen Choräle dröhnen,
doch das Schrei\\\'n der Geschöpfe kann es nicht übertönen!

„FREUT EUCH\\\" - die Heilige Nacht ist schon nah,
für die Tiere das Schlachtmesser, „HALLELUJA\\\"!

Keine Tiere unterm Weihnachtsbaum

Unterstützt keine Vermehrer.

 

Die Welt ist voll von ungeliebten Tieren die ein Zuhause suchen.

 

Holt Euch ein Tier aus dem Ausland oder hier aus einem Tierheim.

 

Es wird auch in deutschen Tierheimen eingeschläfert.

 

Ältere Tiere haben kaum eine Chance.

 

Überlegt es Euch sehr gut ob Ihr dieVerantwortung für ein Tier übernehmen wollt oder könnt.

Dies ist eine Geschichte der engagierten Tierschützerin Kathrin Hansen, die auf ihrer Website www. hinsehen-statt-wegschauen. de hinter die Kulissen des Geschäfts "Welpenhandel" schaut.

Vielen Dank!

Es war einmal... ein kleiner Welpe – geboren an einem grauen Novembertag auf einer großen Hundefarm mitten im Nirgendwo.
Der kleine Welpe hatte noch 4 Geschwister; leise fiepend kauerten sie hungrig und frierend auf dem kalten Lehmboden in einer zugigen Hütte.
Ihre Mama wanderte rastlos in dem Nebenzwinger hin und her, spürte den Hunger ihrer Kinder und das Verlangen nach Wärme... aber eine hohe Holzwand trennte sie unerbittlich von ihren Welpen.
Eines Tages packte der Farmer die Welpen und steckte sie in eine Kiste. Vor Schreck fingen der kleine Welpe und seine Geschwister laut an zu schreien, die Mutter nebenan bellte aufgeregt zurück... doch es half nichts, die Kiste wurde fest mit einem Deckel verschlossen.
Ängstlich kauerten sich die Welpen aneinander, fielen immer wieder von einer Ecke in die andere.
Plötzlich tat es einen Schlag und dann knallte eine Transportertür.
Der kleine Welpe hockte vor Schreck ganz starr in der Kistenecke... Stunde um Stunde vergingen, das laute Motorenbrummen machte dem kleinen Welpen Angst, der Gestank von Urin und Kot vermischte sich mit dem Gefühl von Hunger und Durst... nach ein paar Stunden war der kleine Welpe mit seinen Kräften fast am Ende.
Er nahm kaum wahr, dass der Transporter endlich anhielt und die Tür sich öffnete. Grobe Hände griffen sich den kleinen Welpen.
Wie ein Stück Fleisch wurde er rundherum begutachtet und dann in eine Gitterbox gepackt.
Nach und nach kamen auch drei seiner anderen Geschwister dazu... der vierte wurde leblos aus der Kiste geholt und achtlos in einen Eimer geworfen... er hatte den Transport nicht überlebt.
Ein paar Stunden später – mittlerweile war es draußen hell geworden – wurde es plötzlich sehr turbulent: viele Menschen gingen vor der Box auf und ab, steckten ihre Finger durchs Gitter oder schoben ihr Gesicht ganz nah an die Welpen heran.

Während sich seine Geschwister ängstlich in die Ecke zurückzogen, fand der kleine Welpe die wackelnden Finger ziemlich lustig.
Neugierig schob er seine Pfote durch die Gitterbox. Die Menschen lachten ihn an und schon öffnete sich die Gittertür.
Der kleine Welpe wurde auf den Arm eines kleinen Menschen gesetzt und das erste Mal in seinem Leben sanft gestreichelt.
Erst blieb er stocksteif sitzen, während ihn immer mehr Menschenhände streichelten.
Dann aber schnupperte er an dem Gesicht direkt über ihn... und damit hatte die Familie die Entscheidung getroffen: dieser kleine Welpe war das passende Weihnachtsgeschenk für das Töchterlein.
Stolz wurde der kleine Welpe nach Hause getragen.
Während die Eltern das Weihnachtsfest vorbereiteten, spielte das kleine Mädchen mit dem kleinen Welpen, welchem sie den Namen Charly gab.
Sie fütterte ihn mit Plätzchen, bot ihm Milch in ihrem Puppengeschirr an und probierte verschiedene Kleidchen an dem kleinen Welpen aus.
Nicht lange und die Eltern riefen zur Bescherung. Voller Vorfreude rannte das kleine Mädchen zum Weihnachtsbaum,
Charly wurde ihr hinterher getragen.
Das kleine Mädchen hatte jetzt aber nur noch Augen für das heißersehnte neue elektronische Spielzeug.
Charly spielte derweil im Hintergrund mit den bunten Geschenkbändern.
Später am Abend zeigte die ungewohnte Milch- und Keksmahlzeit bei Charly Wirkung, doch niemand beachtete den kleinen Welpen und so setzte er sein Geschäftchen mitten ins Geschenkpapier.
Mit einem spitzen Schrei wurde Charly am Genick hochgerissen und geschüttelt. Das kleine Mädchen weinte und wendete sich angewidert ab.
Die Mutter schimpfte über den ekelhaften Dreck und Gestank und stieß Charly mit einer groben Handbewegung in einen leeren Pappkarton.
Charly verstand seine kleine Welt nicht mehr – eben noch heißbegehrtes Weihnachtsgeschenk, lag er nun allein in seiner kleinen Pappschachtel und fiepste ängstlich vor sich hin... nach einiger Zeit schlief er schließlich vor Erschöpfung ein.

Am nächsten Tag wurde er samt Schachtel wieder in den Laden zurückgebracht... zwei seiner Geschwister waren noch da und unsanft wurde er in die Gitterbox geworfen.
Schnell krabbelte er zu den anderen hin... nun war er also wieder ein kleiner namenloser Welpe, der auf eine neue Familie wartete.
Und währenddessen wurden auf der Hundefarm im Nirgendwo wieder kleine Welpen geboren.
Leise fiepend kauern sie hungrig und frierend auf dem kalten Lehmboden in einer zugigen Hütte... … eine unendliche Geschichte!?

SIE können etwas dagegen tun:
Bitte verschenken Sie keine Welpen zu Weihnachten!
Lebendige Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum!

Der obere Kater ist Earl, er wurde mit geschätzten 15 Jahren auf der Straße gefunden.

 

Ich nahm ihn auf, damit er nicht alleine imTierheim sterben mußte.

 

Leider blieben ihm nur 5 Tage.

Aber 5 Tage mit Liebe, Wärme, Sicherheit und Futter.

Mach's gut alter Knabe, du fehlst...

 

Weihnachtswunsch einer Straßenkatze

In einer Nacht hatte ich einen Traum,
ich träumte, ich lag unterm Weihnachtsbaum.
Eine große Fellmaus lag neben mir,
eingepackt in Geschenkpapier.

Die Kerzen leuchteten so hell
und Menschen streichelten mein Fell.
Und in dem Zimmer, in einer Ecke,
da stand ein Körbchen mit einer weichen
Decke.

Ich kuschelte mich in sie hinein
und schlief vor Glück und Freude ein.

Ich wurde wach unter einem Baum,
da war mir klar - es war nur ein Traum.
Der Mond über mir schien kalt und hell
und Schnee bedeckte mein nasses Fell.

Ich war ganz traurig, und jedes Jahr,
da wünschte ich mir, mein Traum würde wahr.

Die Zeit verging so rasant schnell,
ich hatte schon graue Haare im Fell,
doch glaubt Ihr nicht, was dann geschah -
mein Traum, er wurde doch noch wahr.

Hab' nun ein Zuhause, hell und warm,
und ein Mensch hält mich ganz lieb in seinem
Arm.
Am Weihnachtsbaum brennen wieder die Kerzen
und Frieden ist in unseren Herzen.

Und jedes Jahr, wenn es Weihnachten wird,
wünsch' ich mir, dass keiner mehr
hungert und friert,
und dass auf unserer schönen Erde
für Mensch und Tiere Frieden werde.

Den Tod auf der Gabel. Bloß endlose Pein.
Das Elend im Rücken. Die Tiere laut schrein.
Die Qual ohne Tadel. Der Mensch ist besessen.

Glaubt er doch wirklich das Tier ist zum Essen.

Es bettelt um Freiheit
Es bettelt um Leben
Es liegt an den Quälern
Ihm beides zu geben.
.
Wehrlose Beute. Im Kerker verkümmert.
Der Wille gebrochen. Das Leben zertrümmert.
Der Mensch ist voll Schande in seinem Gemüt.
.
Ein Leben ums andere durch Qualen verblüht.

Es möchte nicht leiden
Es will keinen Schmerz
Doch will dies des Quälers
Liebloses Herz
.
Und du armes Tier. Kannst dich nicht wehren.
Der Mensch will dich quälen. Dich töten. Verzehren.
Er sieht deine Leiden doch überhaupt nicht.
.
Weil er nicht sehen will was er zerbricht.

Du bettelst um Freiheit
Du bettelst um Leben
Doch will dir der Quäler
Beides nicht geben

( A.Z )
Wie konntest Du nur…?

Eine Geschichte von Jim Willis


Als ich noch ein Kätzchen war, unterhielt ich Dich mit meinem Herumtollen und brachte Dich zum Lachen. Du nanntest mich „dein Baby“, und, obwohl ich einiges kaputt machte, wurde ich deine beste Freundin. Wann immer ich etwas „anstellte“, hobst du mahnend den Zeigefinger und sagtest „Wie konntest Du nur!?“, aber schon einen Augenblick später warst du wieder so zärtlich und hast mich eng an dich gedrückt.

Als du im Studium so viel lernen musstest, hattest du natürlich wenig Zeit für mich, aber ich verstand das immer und spielte mit meinen Bällchen. Ich erinnere mich an all die Momente, in denen ich mich in Deinem Bett ganz eng an Dich schmiegte und das Leben vollkommen schien. Du tolltest dann auch wieder mit mir herum und wir genossen die Sonne gemeinsam auf dem Balkon. Und von Deinem Frühstück gab es für mich immer was vom Schinken, „aber nicht zuviel, das ist ungesund!“ Und ich schlief solange, bis du von der Arbeit nach Hause kamst. Nach und nach verbrachtest du immer mehr Zeit bei der Arbeit als mit mir, um „Karriere“ zu machen. Dann warst du so viel weg, um einen Menschenpartner kennen zu lernen. Ich wartete immer geduldig auf dich, tröstete dich bei jedem Liebeskummer, tapste mit meinen Pfoten deine Tränen von deinen Wangen und freute mich, als du endlich „deinen“ Partner fandest. Zwar keinen Katzenfreund, aber ich respektierte deine Wahl. Ich war glücklich, weil du glücklich warst! Dann kamen nacheinander deine Kinder zur Welt. Ich teilte die Aufregung mit dir. Ich war von den süssen Kinderchen begeistert, so dass ich sie bemuttern wollte. Aber du und dein Partner dachten nur daran, dass ich ihnen schaden, sie gar verletzen könne. Deshalb wurde ich auch noch aus dem grossen schönen Zimmer ausgesperrt.

In dein Bett durfte ich schon lange nicht mehr. Ich liebte die Kinder und wurde „Gefangener der Liebe“. Sie fingen an zu wachsen und ich wurde ihre Freundin. Sie zerrten an meinen Ohren, meinem Fell, meinem Schwanz, hielten sich auf wackligen Beinchen beim Laufen lernen an mir fest. Sie erforschten meine empfindliche Nase mit unbeholfenen Fingerchen und ich hielt bereitwillig still. Ich liebte alles an den Kindern, besonders ihre Berührungen, weil deine so selten wurden. Ich war bereit, die Kinder notfalls mit meinem Leben zu verteidigen. Ich war bereit, in ihre Betten zu schlüpfen, um ihre Sorgen und Träume anzuhören. Und zusammen mit ihnen erwartungsvoll auf das Motorengeräusch deines Autos zu hören, wenn du in die Einfahrt einbogst. Wenn man dich vor einiger Zeit fragte, ob du ein Haustier hättest, zogst du aus deiner Tasche ein Foto von mir und erzähltest so liebvoll über mich. Die letzten Jahre gabst du nur noch ein knappes „ja“ von dir und wechseltest das Thema. Ich war früher „deine Samtpfote“ und bin heute nur noch eine Katze.

Dann hattet ihr eine neue Karrieregelegenheit in einer anderen Stadt. Du und dein Partner fanden eine Wohnung, in der Haustiere nicht erlaubt waren. Ein Mann hat euch das extra noch gesagt, aber ihr habt ohne zu zögern unterschrieben. Beide. Du hattest für dich und deine Familie eine Entscheidung zu finden, die aus deiner Sicht bestimmt richtig war. Obwohl einmal ich deine Familie war. Die Autofahrt machte Spass, weil auch die Kinder mitfuhren. Als ich merkte wo wir dann angekommen waren, war der Spass zu Ende.

Es roch nach Hunden und nach meinen Artgenossen, nach Angst und nach Desinfektionsmittel, nach Hoffnungslosigkeit. Du fülltest Papiere aus und sagtest, dass du wüsstest, dass man sicher einen guten Platz für mich findet. Die beiden Damen hinter dem Schreibtisch zuckten mit den Achseln und fanden dich merkwürdig. Sie verstanden die Wirklichkeit, der eine Katze mit über 15 gegenüberstand.Du hattest die Finger deiner jüngsten Tochter aus meinem Fell lösen müssen, während sie schrie „Nein, nein! Nehmt mir meine liebe Katze nicht weg!“ Ich wunderte mich noch wie du ihr ausgerechnet in diesem Moment etwas von Freundschaft, Verantwortung und Loyalität vermitteln wolltest.

Zum Abschied tipptest du leicht auf meinen Kopf, hast dabei tunlichst vermieden, mir in die Augen zu sehen und lehntest höflich ab, meine offen daneben stehende Transportbox wieder mitzunehmen. Du hattest einen wichtigen Termin einzuhalten, nun habe ich auch einen. Nachdem du weg warst, sagte eine der netten Damen, du hättest mit Sicherheit schon lange vom Umzug gewusst und somit wäre Zeit gewesen, einen „guten Platz“ für mich zu finden. Sie schüttelten bedrückt den Kopf und fragten leise: „Wie konntest du nur?“

Die Damen widmeten sich uns, wann immer es ihre Zeit zuliess. Wir bekamen gute und reichliche Mahlzeiten, aber ich verlor meinen Appetit schon vor vielen Tagen. Anfangs hoffte ich noch darauf, dass du eines Tages zurückkommst und mich hier rausholst, wünschte mir, dass all das nur ein schlimmer Traum war und ich eines Tages aufwache… bei dir zu Hause… Aber du kamst nie. Und immer, wenn jemand an „meinem“ Vermittlungszimmer vorbei ging, presste ich bittend meine Pfote durch jeden möglichen Spalt. Gab es niemanden, der mich mochte? Niemanden, dem ich all meine Liebe und Dankbarkeit und zärtliche Treue schenken durfte? Die Wahrheit war, dass ich es mit keinem der kleinen knuddeligen Katzenkinder aufnehmen konnte. Unbeachtet, von allen übersehen und vergessen, zog ich mich in eine Ecke zurück, stand nicht mehr auf.

Eines Tages, am Nachmittag, hörte ich Schritte. Man hob mich auf, trug mich über einen Korridor, der in einen Raum mündete. Es war ein seliger, ruhiger Raum. Die Frau stand am Tisch, streichelte behutsam über meinen Kopf und erklärte mir, dass ich mich nicht sorgen sollte. Mein Herz schlug voller Erwartung auf das, was nun kommen sollte. Gleichzeitig hatte ich ein Gefühl des Loslösens. Mir, der Gefangenen der Liebe, gingen die Tage aus. Ich war mehr um die Frau besorgt als um mich. Ich erkannte, dass sie an einer Last tragen müsse, die Tonnen wog. Sie band leicht etwas um meine Vorderpfote, während eine Träne ihre Wange hinunter lief. Sie schob meinen Kopf in ihre Hand, so wie ich es immer bei dir getan hatte, um dir meine Liebe zu zeigen. Ich spürte einen leichten Einstich und eine kühle Flüssigkeit, die in mich hinein floss. Ich streckte mich schläfrig aus, schaute dabei in die freundlichen Augen der Frau und ich sagte: „Wie konntest du nur?“. Möglicherweise verstand sie mein leises Miauen, denn sie sagte: „Es tut mir Leid!“ Sie umarmte mich hastig und erklärte, dass es ihr Job sei, mir einen besseren Platz zu geben, an dem ich nicht missbraucht, ignoriert und verlassen sein würde. Einen Platz, an dem ich mich nicht verkriechen müsse, einen Platz der Liebe und des Lichts, der so anders sei als auf Erden.

Mit meinem letzten Funken Energie öffnete ich weit meine Augen und sah sie unverwandt an, versuchte ihr so zu sagen, dass mein „Wie konntest du nur?“ nicht an sie gerichtet war. Ich dachte an dich, du mein geliebter Mensch. Und ich werde immer an dich denken und auf dich warten. Mein letzter Atemzug ist mein Wunsch, dass dir in deinem Leben immer diese Loyalität entgegengebracht wird, die mir verweigert worden war…


Dazu einige Worte des Autors: Wenn diese Zeilen „Wie konntest du nur…?“ Ihnen Tränen in die Augen trieb, dann ging es Ihnen wie mir, als ich sie schrieb. Deshalb ist es ausdrücklich erlaubt, diese Geschichte so oft wie möglich weiterzugeben, sofern es nicht kommerziellen Zwecken dient. Erklären Sie der Öffentlichkeit, dass die Entscheidung, ein Haustier aufzunehmen und in die Familie zu integrieren, wichtig für das ganze Leben sein kann. Dass man ein Haustier nicht einfach aufgeben darf – und wenn es absolut nicht anders geht, es wenigstens nicht in ein Tierheim, sondern in eine liebevolle neue Familie geben und sich dankbar von ihm verabschieden soll. Dass Tiere unsere Liebe und unseren Respekt verdienen, vielleicht mehr als die meisten Menschen….

Jim Willis

 

50 Milliarden Bitten um Erbarmen
bleiben jährlich unbeachtet.

50 Milliarden Tiere leiden und
sterben weltweit jedes
Jahr für Fleisch, Milch und Eier.
Sie werden grausam
eingesperrt, verstümmelt,
gebrandmarkt, verdammt zu
einem Leben in Entwürdigung,
Einsamkeit, Schmerz und
zu
den Schrecken des Schlachthofs. Die
meisten von ihnen
verbringen ihr Leben, ohne imstande
zu sein, sich
umzudrehen oder ihre Flügel zu
spreizen. Die meisten
sehen niemals die Sonne. Die
meisten verlassen niemals
ihren Käfig, außer um zu sterben.

Alle flehen um Leben und Freiheit
in einer Sprache,
die
keine Übersetzung braucht. Sie
schlagen mit dem Kopf
gegen ihren Käfig, sie beißen an
den Metallstäben, bis
ihr Mund blutig ist, sie verletzen
sich selbst in dem
Versuch, einen Weg hinaus zu
finden, sie ächzen vor
Schmerz und Verzweiflung, sie
werden irrsinnig. Tiere,
die ihre Schlachtung kommen sehen,
schreien laut auf,
keuchen außer sich vor Angst,
zittern unkontrolliert,
verlieren die Kontrolle über ihren
Darm, kollabieren
in
ihr Erbrochenes, versuchen an den
Wänden
hochzuklettern
in ihrem verzweifelten Versuch zu
entkommen. Einige
versuchen, ihre Kinder mit ihrem
Körper zu schützen.

Alle sind intelligente,
feinfühlige, soziale
Individuen
mit einem eigenen Geist und eigenen
Leben. Wenn ihnen
die Freiheit zurückgegeben wird, um
in Frieden zu
leben, machen "Nutztiere"
das mit ihrem
Leben, was wir mit unserem machen:
Sie gründen
Familien, sie bauen sich ein Heim,
sie nähren und
schützen die, die sie lieben, sie
spielen, sie
streiten, sie hegen Groll, sie
spielen andern
Streiche,
sie erfinden Spiele, sie lösen
Probleme, sie
gebrauchen
Werkzeug, sie versuchen, die Welt
um sie herum zu
verstehen, sie versuchen, von
anderen zu lernen und zu
lehren, was sie wissen, sie knüpfen
enge Bande und
gehen intensive Beziehungen ein,
sie verlieben sich,
sie grämen sich, sie lachen, sie
weinen, sie hoffen
und
fürchten, sie erinnern sich an die
Vergangenheit und
erwarten die Zukunft, sie bilden
Gemeinschaften mit
ausgeprägten sozialen Hierarchien,
Verhaltensregeln,
Erwartungen, Belohnungen und
Zurechtweisungen. Sie
singen. Sie vertrauen. Sie träumen
lebhaft.

Die Industrien, die vom Kauf,
Verkauf und brutalen
Beenden des Lebens von Tieren
profitieren, ignorieren
und kümmern sich nicht
um ihr Leiden.

Sie können dem ein Ende machen.
Leben Sie vegan!

Peaceful Prairie Sanctuary
Ein sicherer Hafen fur gerettete
Nutztiere
www.peacefulprairie.org

Hallo, ich bin’s, Anna.
Wir kennen uns nicht, aber du hast zumindest schon einmal das Sekret in deinem Mund gehabt, welches mir jeden Tag aus meiner Brust gepresst wird.
Du hast sogar schon meinen Eiter und mein Blut geschluckt, jedes Mal, wenn du einen Schluck Milch in deinen Kaffe geschüttet hast oder deinen Erdbeerjoghurt genüsslich gelöffelt hast.
Daher kann man wohl davon ausgehen, dass wir schon ein ziemlich intimes Verhältnis haben.
Ich denke also, ich kann offen mit dir sprechen:
Nein, das Leben einer so genannten Milchkuh ist nicht schön, auch wenn du das bisher dachtest. Als ich allein in einer engen Box aufgewachsen bin, habe ich meine Mutter schrecklich vermisst. Weil ich mich so sehr nach der Geborgenheit ihrer Brust gesehnt habe, habe ich vor lauter Verzweiflung begonnen, die Gitterstäbe anzusaugen.
Manchmal habe ich meine Mama nach mir rufen hören, aber ich konnte sie nicht sehen und nicht zu ihr gelangen.
Irgendwann wurde ich abgeholt und in genau so einen Stall (Menschen nennen es Stall, es ist in Wahrheit ein dunkles Verließ voller Kot und nicht mal minimalem Platz um sich zu bewegen) gebracht, in dem meine Mutter mich geboren hatte. Ich wurde an eine Kette gelegt, die seither Tag für Tag meinen Hals zudrückt und sich furchtbar unangenehm anfühlt. Das schlimmste für mich ist, dass ich mich nicht einmal drehen kann. Die Fliegen kitzeln mich oft am Rücken, aber ich kann sie nicht vertreiben. Das quält mich.
Irgendwann, ich war noch gar nicht richtig erwachsen, kam der Tag der ersten Besamung. Ich wusste zunächst gar nicht was das ist, bis ich dann den Arm tief in meinem Inneren spürte. Dies war der bis dahin entwürdigendste Moment in meinem Leben. Das wünsche ich keinem.
Ich merkte bald wie Leben in mir heranwuchs. Ich konnte mir noch gar nicht vorstellen, Mutter zu sein. Aber ein bisschen freute ich mich, weil ich dachte, das Kleine könnte mich vielleicht ein wenig ablenken von diesem düsteren Alltag. Doch es kam anders: Ich war unendlich glücklich als ich mein Kind geboren hatte. Aber dann ging alles so schnell, dass ich es gar nicht fassen konnte. Ich wollte mich umdrehen, um mein Kind abzulecken, da hatten sie es schon weggebracht. Ich konnte es in einiger Entfernung weinen hören, und mir wurde klar, was meine Mutter damals mitgemacht hatte. Ich war unendlich traurig!
Nach ganz kurzer Zeit war dann schon die nächste Besamung dran, und ich war entschlossen mich dieses Mal mit aller Kraft zu wehren. Das wollte ich weder meinem Kind noch mir noch einmal antun. Aber die Männer hatten ihre Mittel, um mich schließlich doch gefügig zu machen.
So stehe ich heute hier, bin jetzt zum 4. Mal schwanger und merke wie mir langsam jede Stelle meines Körpers wehtut. Die Brüste spannen jetzt immer schlimmer, fühlen sich sehr entzündet an. Meine Gelenke schmerzen furchtbar. Und ich weiß, dass bald der Tag kommen wird, an dem ich abgeholt werde. Mir wurde gesagt, dass soll der schlimmste und schönste Tag zugleich in unserem Leben sein. Alle Kühe, die abgeholt wurden, hatten immer sehr große Angst, weil sie erfahren hatten, dass ihr Tod langsam und qualvoll sein wird und die Stunden davor von unendlicher Panik beherrscht werden. Ich habe gehört, dass man vor der endgültigen Erlösung noch einmal durch die schlimmste Höllen gehen muss. Wo brüllende Männer einen mit Schlägen in enge Transporter und schließlich ins so genannte Schlachthaus treiben. Von dem was dann folgt, habe ich auch schon viel gehört, aber darüber will ich dann lieber doch noch nicht nachdenken…Aber auch wenn ich mit meinen jetzt 5 Jahren eigentlich noch eine junge Kuh bin und, wäre ich nicht als Milchkuh geboren worden, noch die besten Jahre meines Lebens vor mir hätte, bin ich doch sehr erleichtert, dass diese Qualen bald ein Ende haben werden. Ich werde kein Kalb mehr in diese Hölle gebären müssen, und die unsagbaren Schmerzen werden endlich aufhören.
Mir bleibt zuletzt nur noch zu sagen: Du hast die Wahrheit jetzt gehört. Du weißt, dass du mein Schicksal und das unzähliger anderer in deinen Händen hast. Bitte, bitte, für die Generationen nach mir, denke darüber nach, ob dein „Genuss“ unsere Qualen wirklich aufwiegt! Versetze dich ein einziges Mal in unsere Lage, wenn du das nächste Mal deinen Kuchen mit Schlagsahne bestellst! Das ist mein letzter Wunsch…

Lebensabend:
Der Regen prasselte gegen die Scheiben. Ab und zu zuckten noch Blitze in
der Entfernung auf. Die Straßen waren glatt und glänzend. Im zweiten Stock
wurden die Läden geschlossen. Grau und trostlos wirkte alles . Aber auch
irgendwie vertraut für den alten Mann, der jeden Abend hier am Fenster saß
und hinausstarrte. Eine Frau eilte hastig den Gehweg entlang . Von hier oben
war nur der große Regenschirm zu sehen . Irgendwo rief ein Kind nach seiner
Mutter. Der alte Mann ließ sich seufzend im großen Ohrensessel nieder.In dem
schwachen Licht der Tischlampe wirkte seine lange ,hagere Gestalt fast
unheimlich.Nur wenige graue Haare umrahmten das faltige Gesicht. Es war ein
sehr altes Gesicht ;verlebt und ausgelaugt. Doch bisher hatte immer ein ;
irgendwie ausgeglichener Ausdruck darin gelegen .Und die Augen waren jung
und gütig.gewesen Heute war das anders. Wenn es auch nie ganz unbeschwert
gewesen war ; so machte es doch jetzt tiefe Ratlosigkeit fremd.Und es lag
soetwas wie Angst darin..........Sein Blick glitt durch den raum; sein
Zuhause. Vorbei an dem großen ,längst unmodern gewordenen
Eichenschrank,dessen Griffe schon so abgenutzt waren . Er wollte sie längst
erneuern .Nun war das wohl nicht mehr nötig.Mitnehmen konnte er ihn ja doch
nicht.Dazu war er viel zu sperrig.Hier an der Seite war noch die Kerbe,die
sein Jüngster damals mit seinem ersten Taschenmesser hineingeritzt hatte.
egal.......... Die Kinder würden ihm ihr nettes Schränkchen aus dem
Esszimmer abtreten,das seine Habseligkeiten bequem aufnehmen konnte. Das
Sofa in der Ecke war auch nicht mehr das Neueste . Es würde auch
zurückbleiben. In der Wohnung nebenan lief das Radio. Nicht sehr laut,aber
durch die dünne Wand deutlich zu hören. Merkwürdig ; er mochte die Musik
nicht besonders,doch er war froh,sie zu hören.Die alte Standuhr gab
unermüdlich den Takt dazu . Ach ja ; die Uhr ....Sie mußte mit ; ebenso wie
der Sessel,in dem seine Frau so gerne gesessen hatte,und der mit ihnen
beiden alt geworden war.So vieles aber würde hierbleiben ;
morgen!!

Es war der letzte Tag des alten Mannes in seiner Wohnung . Die Kinder hatten
ein ausgezeichnetes Seniorenheim für ihn gefunden. Während er so dasaß und
seinen Gedanken nachhing ,wie er es in der letzten Zeit so oft getan
hatte,regte sich etwas unter dem Tisch. Ein braunweißes Bündel bewegte sich
mit wippender Rute auf ihn zu. Eine feuchte,schwarzgelackte Nase schob sich
zärtlich unter die ausgelaugte ,knochige Hand,die unermüdlich den kleinen
Kopf streichelte. Die großen braunen Augen blinzelten erwartungsvoll unter
den dichten Ponyfransen hervor : "Laß das Trübsinnblasen ! Gehn wir lieber
ein Stück ! " So war das jeden Abend . Das Gesicht des alten Mannes ,das
eben noch lächelnd auf dem kleinen Kerl geruht hatte ,verdunkelte sich.Heute
war auch ihr letzter gemeinsamer Tag . Nach den 14 Jahren ,die sie zusammen
durchgestanden hatten ,trennten sich nun ihre Wege. Seine Augen wurden
feucht ,als er mehr zu sich selber sprach : " Morgen fängt für uns beide ein
neues Leben an. Und das ist gut so !! Meine Kinder haben schon recht ! Wir
zwei alleine ; das tut nicht gut!Wenn sie es doch beide sagen.....Sie wollen
doch nur unser bestes !! Sie haben uns doch lieb !! Und Du ,mein
vierbeiniger Freund! Du wirst bei ihnen bleiben !! Weißt Du ; Tiere gibt es
dort,wo ich hingehe nicht. Aber die Kinder werden für Dich sorgen !! Sie
haben ein großes Haus und Du wirst mit den Enkeln im Garten spielen ! Wir
werden uns vielleicht nicht wiedersehen .Aber wir werden es gut haben ! Sie
haben es mir versprochen!!!!!!!!

Während der alte Mann so sprach ; es war eine lange Rede für ihn ,der nie
viel sagte ; ruhten die Augen des kleinen Hundes vertrauensvoll auf seinem
Herrn . Er verstand die Worte nicht. Der alte Mann war froh darüber , denn
insgeheim wußte er,daß das was er sagte ,Selbstbetrug war. Und seinen
kleinen Freund mochte er nicht anlügen. Sie waren immer ehrlich miteinander
gewesen . Um die trüben Gedanken zu verscheuchen,erhob er sich schwerfällig
, nahm seine Kappe vom Haken,leinte den Hund ,der ihn freudig umwedelte
an,und trat hinaus auf die Straße.. Tief sog er die Luft ein. Sie war rein
und klar jetzt nach dem Regen .Der Weg führte ihn über die belebte
Hauptstraße.Vorbei an den Fassaden alter Häuser,die ihm so vetraut waren wie
gute alte Bekannte und den Geschäften ,die längst geschlossen hatten.Autos
brausten vorbei ,und aus dem Kino strömten die Besucher der letzten
Vorstellung. Aus der Kneipe gegenüber ertönten laute Stimmen,vermischt mit
den Klängen der Musikbox. Alles war wie immer..... Und doch war es irgendwie
anders...... Oft hatte ihn der Lärm der belebten Straßen gestört. Merkwürdig
-- nun hatte er das Gefühl,daß ihm das alles fehlen würde in Zukunft- In
seinem Garten hatte einmal eine Fichte gestanden ; damals nach dem Krieg .
Daß er gerade jetzt daran denken mußte...... Er hatte sie ausgegraben,weil
es keine Weihnachtsbäume gab. Aber als er sie später zurück in den Garten
brachte,trug sie kein frisches Grün im Frühjahr. Sie wurde braun und
verdorrte. Ein Freund hatte damals gesagt; der Baum sei schon zu fest
verwurzelt gewesen, als daß man ihn hätte ausgraben dürfen. Zweifel stiegen
in ihm hoch . Alte Bäume soll man nicht verpflanzen,sagt ein Sprichwort.
Ware s richtig ,was er tat ?? Egal!! Die Kinder hatten schließlich schon
alles geregelt!

Während der alte Mann vor sich hinsann,hatten die Beiden ihr Ziel ; den Park
erreicht. Je weiter sie gingen ,desto dumpfer wurden die Stimmen der Stadt ,
bis sie schließlich ganz verstummten. Um diese Zeit war der Park längst
menschenleer. Nichts war zu hören al,s das knacken der Zweige im
Unterholz.Der Hund wurde unruhig. Der Wind trug ihm verlockende Gerüche zu
,und es drängte ihn,sie genauer zu untersuchen.Kaum von der Leine
,verschwand er ; geschäftig schnüffelnd im Gebüsch. Dann rannte er los .
Trotz seiner 14 Jahre und der grauen Schnauze entwickelte der geschmeidige
kleine Körper eine enorme Geschwindigkeit. So viel erzählte jeder Grashalm.
HIer war am Vormittag eine läufige Hündin vorbeigekommen. Und dort hinten
hat der lustige Dackel aus der Nachbarschaft mit einem fremden Hund
gespielt. Am Holunderbusch roch es stark nach Bonto ; der streitsüchtigen
Dogge von gegenüber.Und überall die vielen Kaninchenfährten. Doch das beste
war ein Leberwurstbrot,das neben dem Papierkorb im Gras lag.Lächelnd
betrachtete der alte Mann das muntere Treiben seines kleinen Freundes. Würde
der Hund die gemeinsamen Spaziergänge nicht vermissen ? Nein !! Er würde mit
den Enkeln den Park unsicher machen,denn sie hatten ihn ja gern.. Das machte
alles ein wenig leichter........... Der Alte wurde aus seinen Gedanken
gerissen,als der Hund an ihm hochsprang.Der sehnige kleine Körper keuchte.
Er hatte sich gründlich ausgelaufen.Das Leben war doch schön. Warum freute
sich Herrchen heute nicht daran ? Warum war er so anders als sonst ? Wortlos
leinte der Mann ihn an,und sie schritten ein letztes Mal durch den Park.Die
hohen Pappeln neigten sich im Wind,als winkten sie den alten Kameraden zu.
Irgendwo schlug eine Turmuhr Mitternacht. Höchste Zeit für den Heimweg Fast
eine Stunde verging ,bis der alte Mann die Haustür aufschloß. Er fingerte
umständlicher am Hundeahlsband herum ,und hängte es sorgfältiger an den
Haken als sonst.

Am nächsten Morgen wurden der alte Mann und der alte Hund abgeholt.Tausend
Dinge gab es noch zu bereden!! Er hatte sich alles zurechtgelegt.Die Möbel
kamen ; bis auf einige Stücke,die sich die Kinder schon ausgesucht hatten
,auf den Sperrmüll.Der Hund mußte dreimal täglich vor die Tür,und so oft wie
möglich in den Park . Er liebte den Park. Und er liebte Kinder ! Er würde
glücklich sein ,wenn er mit ihnen spielen konnte !Das wichtigste aber war
,daß wenigstens er nicht alleine blieb ; daß man ihn nicht auch fortgab ; in
ein Heim brachte !!!!! So ein Hund würde das nie verstehen können!!! Und
niemals ein neues Zuhause finden in seinem Alter !!! Aber die Kinder hatten
ja versprochen ,sich um ihn zu kümmern!

Als es Zeit zum Abschied war ,sagte der alte Mann nichts von alledem, Er
weinte ; und er schämte sich ,weil er zu alt zum weinen war. Über das
weiche,immer noch gut gepflegte Fell des Hundes strich er ein wenig zu grob
und zittrig. Der Hund verstand seine Liebkosung. Seine Kinder
verabschiedeten sich rasch . Sie hatten noch etwas zu erledigen .Sie sagten
ihrem Vater nicht ,was sie vorhaten,aber sie mußten sich beeilen!!!!
Das Tierheim schloß um 18 Uhr.........